top of page
07. KINDER DER GROSSSTADT
07.01 / Seilspringen
Seine Augen jedoch waren für die Fotografie eingestellt und nicht für die Grafik, was wir in seiner ungewöhnlichen Wahrnehmungsgabe für die Art und Weise des Lichts bemerken, mit dem er seine eigene Aussage hervorhebt. Den Moment abwartend, wenn die Sonnenstrahlen lange und harte Schatten hervor bringen, welche die rauen Mauerkonturen in den Hinterhöfen hervorbringen oder die Körper der spielenden Kinder als Schattenbilder erscheinen lassen, was die Trostlosigkeit ihrer Existenz betont. Auf diese Weise benutzte Ballhause das Licht, um im Zusammenhang mit den bezeichneten Situationen und Ereignissen tiefe Gefühle und Ideen zu symbolisieren. Die Tatsache, dass fast alle seine Fotografien mit einer versteckten Leica gemacht worden sind, ist ein Zeugnis, wie sein Auge den exakten Moment erkannte, wenn Licht und Form eins wurden und eine Szenerie schafften, die für seine Botschaft geeignet war.
(Rosenbaum, Naomi und Walter [übersetzt aus dem Englischen], in: Walter Ballhause. Photographs between Weimar and Hitler 1930-1933, New York 1987)
Die ungewöhnliche technische Qualität dieser Bilder hat neben der Verwendung einer modernen Kamera auch ihren Grund in seiner Bevorzugung hellen Sonnenlichts, das die Schatten liefert, mit welchen Ballhause seine Bilder baut. Dieses helle Licht ermöglicht ihm auch die Tiefenschärfe und Detailgenauigkeit noch bei den kurzen Belichtungszeiten, die für die Arbeit mit verdeckter Kamera von Menschen in Bewegung notwendig sind. Diese Bilder gelingen ihm bei der damals noch geringen Filmempfindlichkeit von 10 bis 13 DIN.
Immer wieder fotografiert er Kinder. Seine unsichtbare Kamera ermöglicht ihm, die "geheime Welt" ihrer Spiele, Gespräche festzuhalten, ihr ernsthaftes Wesen zu gestalten. Auch der Fotograf, nicht nur seine Kamera, scheint auf diesen Bildern unsichtbar zu sein. Die meisten Kinderbilder anderer Fotografen, insbesondere natürlich die Familienbilder der Amateure und die Studiobilder der Berufsfotografen, zeigen die Kinder mit einem den Erwachsenen genehmes, freundlich strahlendes, "niedliches" oder grimassierendes Schauspielergehabe. Kinder werben damit um Schutz und Zuneigung.
(Boström, Jörg: Ein Nachruf auf den Fotografen Walter Ballhause, in: Internetseite Arbeiterfotografie, abgerufen am 02.02.2021, URL: http://www.arbeiterfotografie.de/verband/erfurt-2007/aufruf.html)
[Aufnahme: Blick durch die Häuserschlucht von der Elisenstraße nach Limmerstraße, Hannover, zw. März u. Juni 1933]
(Rosenbaum, Naomi und Walter [übersetzt aus dem Englischen], in: Walter Ballhause. Photographs between Weimar and Hitler 1930-1933, New York 1987)
Die ungewöhnliche technische Qualität dieser Bilder hat neben der Verwendung einer modernen Kamera auch ihren Grund in seiner Bevorzugung hellen Sonnenlichts, das die Schatten liefert, mit welchen Ballhause seine Bilder baut. Dieses helle Licht ermöglicht ihm auch die Tiefenschärfe und Detailgenauigkeit noch bei den kurzen Belichtungszeiten, die für die Arbeit mit verdeckter Kamera von Menschen in Bewegung notwendig sind. Diese Bilder gelingen ihm bei der damals noch geringen Filmempfindlichkeit von 10 bis 13 DIN.
Immer wieder fotografiert er Kinder. Seine unsichtbare Kamera ermöglicht ihm, die "geheime Welt" ihrer Spiele, Gespräche festzuhalten, ihr ernsthaftes Wesen zu gestalten. Auch der Fotograf, nicht nur seine Kamera, scheint auf diesen Bildern unsichtbar zu sein. Die meisten Kinderbilder anderer Fotografen, insbesondere natürlich die Familienbilder der Amateure und die Studiobilder der Berufsfotografen, zeigen die Kinder mit einem den Erwachsenen genehmes, freundlich strahlendes, "niedliches" oder grimassierendes Schauspielergehabe. Kinder werben damit um Schutz und Zuneigung.
(Boström, Jörg: Ein Nachruf auf den Fotografen Walter Ballhause, in: Internetseite Arbeiterfotografie, abgerufen am 02.02.2021, URL: http://www.arbeiterfotografie.de/verband/erfurt-2007/aufruf.html)
[Aufnahme: Blick durch die Häuserschlucht von der Elisenstraße nach Limmerstraße, Hannover, zw. März u. Juni 1933]
07.02 / Kinder der Fannystraße (Werkswohnung der Weberei)
[Aufnahme: Fannystraße (Die Fannystraße lag zwischen der Mathildenstraße und der Fortunastraße. Die Arbeiterwohnblöcke der Mechanischen Weberei und der Baumwollspinnerei wurden abgerissen und die Straße mit Hochhäusern überbaut), Hannover, April 1931]
07.03 / Neue Straße (Altstadt, Straße des Massenmörders Hamann)
[Aufnahme: Hannover, März/April 1932]
07.04 / Ziellose Wanderung
[Aufnahme: Nebenstraße der Charlottenstraße, Nähe Hanomag, Hannover, März/April 1932]
07.05 / Auf Entdeckungsreise
[Aufnahme: Hannover, 1932]
07.06 / Begleiter der Straßenmusikanten
[Aufnahme: Fannystraße (Die Fannystraße lag zwischen der Mathildenstraße und der Fortunastraße. Die Arbeiterwohnblöcke der Mechanischen Weberei und der Baumwollspinnerei wurden abgerissen und die Straße mit Hochhäusern überbaut), Hannover, zw. März u. Juni 1933]
07.07.01 / "… bewährt gegen Husten und Heiserkeit"
[Aufnahme: Hannover, April/Mai 1932]
07.07.02 / "… bewährt gegen Husten und Heiserkeit"
[Aufnahme: Hannover, April/Mai 1932]
07.08.01 / Süße Sachen (die Kummer machen)
[Aufnahme: Hannover, Juli 1933]
07.08.02 / Süße Sachen (die Kummer machen)
07.08.03 / Süße Sachen (die Kummer machen)
07.09 / Das Gespräch
[Aufnahme: Hannover, April 1931]
07.10 / Aufpasser
[Aufnahme: Knochenhauerstraße, Hannover, März/April 1932]
07.11 / "Was haste da?"
[Aufnahme: Hannover, Juli 1931]
07.12 / Aus der Schule kommend, die Brücke
[Aufnahme: Hannover, März/April 1932]
07.12.01 / Aus der Schule kommend, die Brücke (Mädchen im Vordergrund)
[Aufnahme: Hannover, März/April 1932]
07.13 / Nach der Schule, die Brücke
[Aufnahme: Hannover, Juli 1931]
07.14 / Streit um die Trommel
[Aufnahme: Georgstraße (Nähe Steintor), Hannover, zw. September 1930 u. März 1931]
07.15 / Beschäftigung am Papierkorb
[Aufnahme: Georgstraße (Nähe Steintor), Hannover, August 1931]
07.16 / Landstechen
[Aufnahme: In der Nähe der Straße Am Archiv, Hannover, zw. Januar u. März 1933]
07.17 / Eisenbahnspiel
[Aufnahme: Hannover, März 1931]
07.18 / Sieben Kinder spazieren am Sonntag
[Aufnahme: Hannover, März 1931]
07.18.03 / Ohne Titel
[Aufnahme: Pavillonstraße, Hannover, März 1931]
07.19 / Begegnung mit dem Alter
[Aufnahme: Hannover, März 1931]
07.20 / "Mein Bruder ist gestorben!"
[Aufnahme: Hannover, zw. Januar u. März 1932]
bottom of page